Die Bundestagswahl 2013
in Baden-Württemberg

Bei der Bundestagswahl 2013 hatte die CDU nach dem endgültigen Ergebnis mit 45,7 Prozent (2009: 34,4 Porzent) der abgegebenen Zweitstimmen deutlich gewonnen. Die CDU konnte in allen 38 baden-württembergischen Bundestagswahlkreisen das Direktmandat gewinnen. Bei der Bundestagswahl 2009 war dies in 37 der 38 Wahlkreise der Fall gewesen. Matern von Marschall, Direktkandidat der CDU in Freiburg, nahm Gernot Erler (SPD) das Direktmandat ab.

Die FDP verzeichnete dagegen in ihrem Stammland nur noch 6,2 Prozent und fährt damit ein Verlust von 12,6 Prozentpunkten ein. Da die FDP bundesweit an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte und auch keine Direktmandate erzielen konnte, waren erstmals in einem Deutschen Bundestag keine baden-württembergischen FDP-Abgeordneten vertreten.

Die SPD konnte leicht zulegen und kam auf 20,6 Prozent. Nach dem Erfolg bei der Landtagswahl 2011 verharrt sie nun bei der aktuellen Bundestagswahl auf dem Stand von 2009. Ihr einziges Direktmandat musste die SPD an die CDU abgeben.

Den Grünen im Land mussten leichte Verluste hinnehmen und erreichten 11 Prozent. Sie verloren vor allem bei den Zweitstimmen. Wegen der Verluste der FDP sind sie nun drittstärkste Kraft in Baden-Württemberg.

Die Linke kam auf 4,8 Prozent, ein Verlust von 2,4 Prozentpunkten. Die im April 2013 neu gegründete eurokritische Alternative für Deutschland (AfD) bekam von den Wählerinnen und Wähler in Baden-Württemberg auf Anhieb 5,2 Prozent der Stimmen, scheiterte aber bundesweit an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Piraten fallen mit 2 Prozent unter die "Sonstigen Parteien", die insgesamt 6,3 Prozent erzielten.

Ergebnisse der Bundestagswahl 2013 in Baden Württemberg (Zweitstimmen, Angaben in Prozent):
2013 2009 2005
CDU 45,7 34,4 39,2
SPD 20,6 19,3 30,1
Grüne 11 13,9 10,7
FDP/DVP 6,2 18,8 11,9
AfD 5,2 - -
Die Linke 4,8 7,2 3,8
Piraten 2,3 2,1 -
NPD 1,0 1,1 -

Nach oben

Repräsentative Wahlstatistik

Wahlbeteiligung:

Die Wahlbeteiligung stieg auf 74,3 Prozent. Das waren 1,9 Prozentpunkte oder 178.000 Wählerinnen und Wähler mehr als bei der Bundestagswahl 2009 in Baden-Württemberg. Das ist sogar besser als der bundesweite Wert von 73 Prozent. 2009 lag die Wahlbeteiligung bei 72,4 Prozent. Bei der Bundestagswahl 2013 waren insgesamt 7,69 Millionen Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger berechtigt, an der Wahl teilzunehmen. Dies waren 60.000 Bürgerinnen und Bürger mehr als noch bei der Bundestagswahl 2009 (7,63 Mill. Wahlberechtigte).

Wahlbeteiligung nach Geschlecht:

Die Wahlbeteiligung der Frauen (68,6 Prozent) lag bei der Bundestagswahl 2013 in Baden-Württemberg, wie schon bei früheren Wahlen, unter der der Männer. Dies resultierte vor allem daraus, dass die 70-Jährigen und älteren Frauen (Wahlbeteiligung 65,4 Prozent) seltener wählen gingen als die Männer dieser Altersgruppe (77,5 Prozent). In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen lag die Wahlbeteiligung der Frauen etwas über der der Männer.

Wahlbeteiligung nach Alter:

Die Ergebnisse der Repräsentativen Wahlstatistik der Bundestagwahl 2013 zeigten eine mit dem Alter ansteigende Wahlbeteiligung: Die mit Abstand niedrigste Wahlbeteiligung war bei den 21- bis 29-Jährigen zu beobachten. Von den Wählenden dieser Altersgruppe beteiligten sich 59 Prozent an der Bundestagswahl. Die Wahlbeteiligung der Erstwähler lag mit etwa 64 Prozent sogar höher. Bei den Wahlberechtigten zwischen 30 und 39 Jahren lag der Wert bei rund 65 Prozent, bei den 40- bis 49-Jährigen bei gut 72 Prozent und bei den 50- bis 59-Jährigen bei über 74 Prozent. Die höchste Wahlbeteiligung wiesen die 60- bis 69-Jährigen mit gut 77 Prozent auf. Damit hat sich das politische Einflusspotenzial der älteren Wahlberechtigten auch 2013 erhöht.

Wahlverhalten nach Geschlecht und Alter:

Gewählt wurde die CDU, wie bereits 2009 und 2005, häufiger von Frauen als von Männern. 48,8 Prozent der Frauen, aber nur 42,4 Prozent der Männer gaben ihre Zweitstimme den Christdemokraten. Bei den unter 60-jährigen Wählerinnen und Wählern hingegen schnitt die CDU in allen Altersgruppen unterdurchschnittlich ab.

Überdurchschnittlich war der Rückhalt der SPD bei den Erst- und Jungwählern, 21,0 Prozent der 18- bis 24-Jährigen machten ihr Kreuz bei der SPD, ebenso 45-Jährigen und Älteren. Den stärksten Zuspruch erhielten die Sozialdemokraten von Männern im Alter von 60 und mehr Jahren.

Die FDP hat in allen Altersklassen Wählerinnen und Wähler verloren. Die deutlichsten Zweitstimmenrückgänge der Liberalen waren bei den 25- bis 44-jährigen Männern zu beobachten.

Überdurchschnittlich stark war der Rückhalt der Grünen bei den 35- bis 59-jährigen Wählerinnen und Wählern: Jeweils rund 14 Prozent der Menschen dieser Altersgruppen gaben den Grünen ihre Zweitstimme. Am wenigsten Erfolg hatten die Grünen erneut bei den 60- bis 69-Jährigen, von den 70-Jährigen und Älteren wählten sogar nur 5,1 Prozent die Grünen.

Der Stimmenrückgang der Linken auf 4,8 Prozent resultiert vor allem aus der Wahlentscheidung der 45- bis 59-jährigen Männer. In dieser Wählergruppe ging der Zweitstimmenanteil für Die Linke um 5,2 Prozentpunkte zurück. Der Rückhalt der Partei Die Linke verteilte sich bei der Bundestagswahl 2013 relativ gleichmäßig über alle Altersgruppen: Von den 18- bis 69-jährigen Männern und Frauen wählten jeweils zwischen 5 und 6 Prozent Die Linke.

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Nach oben

Gewählte Bewerber/-innen nach Wahlkreis und Landeslisten

Nach dem endgültigen Gesamtergebnis sind in Baden-Württemberg 78 Bewerberinnen und Bewerber in den Bundestag gewählt worden, davon 38 auf Kreiswahlvorschlägen (Direktmandate) und 40 über Landeslisten.
Unter den baden-württembergischen Abgeordneten sind 24 Frauen. Das entspricht einem Anteil von gut 31 Prozent.

18. Deutscher Bundestag: Die Abgeordneten aus Baden-Württemberg (Hinweis: bitte dann noch das Bundesland Baden-Württemberg auswählen)

Endgültige Sitzverteilung
Partei Kreiswahlvorschläge Landesliste Zusammen
CDU 38 5 43
SPD   20 20
Grüne   10 10
Die Linke.   5 5
Summe 38 40 78

Nach oben

Endgültig gewählte Bewerberinnen und Bewerber 2013
Wahlkreis Bewerberin/Bewerber Partei
258 Stuttgart I Dr. Stefan Kaufmann CDU
259 Stuttgart II Karin Maag CDU
260 Böblingen Clemens Binninger CDU
261 Esslingen Markus Grübel CDU
262 Nürtingen Michael Hennrich CDU
263 Göppingen Hermann Färber CDU
264 Waiblingen Dr. Joachim Pfeiffer CDU
265 Ludwigsburg Steffen Bilger CDU
266 Neckar-Zaber Eberhard Gienger CDU
267 Heilbronn Thomas Strobl CDU
268 Schwäbisch Hall-Hohenlohe Christian von Stetten CDU
269 Backnang-Schwäbisch Gmünd Norbert Barthle CDU
270 Aalen-Heidenheim Roderich Kiesewetter CDU
271 Karlsruhe-Stadt Ingo Wellenreuther CDU
272 Karlsruhe-Land Axel Eduard Fischer CDU
273 Rastatt Kai Whittaker CDU
274 Heidelberg Dr. Karl Lamers CDU
275 Mannheim Dr. Egon Jütter CDU
276 Odenwald-Tauber Alois Gerig CDU
277 Rhein-Neckar Dr. Stephan Harbarth CDU
278 Bruchsal-Schwetzingen Olav Gutting CDU
279 Pforzheim Gunther Krichbaum CDU
280 Calw Hans-Joachim Fuchtel CDU
281 Freiburg Matern Marschall von Bieberstein CDU
282 Lörrach-Müllheim Armin Schuster CDU
283 Emmendingen-Lahr Peter Weiß CDU
284 Offenburg Dr. Wolfgang Schäuble CDU
285 Rottweil-Tuttlingen Volker Kauder CDU
286 Schwarzwald-Baar Thorsten Frei CDU
287 Konstanz Andreas Jung CDU
288 Waldshut Thomas Dörflinger CDU
289 Reutlingen Michael Donth CDU
290 Tübingen Annette Widmann-Mauz CDU
291 Ulm Dr. Annette Schavan CDU
292 Biberach Josef Rief CDU
293 Bodensee Lothar Riebsamen CDU
294 Ravensburg-Bodensee Dr. Andreas Schockenhoff CDU
295 Zollernalb-Sigmaringen Thomas Bareiß CDU

Nach oben

Nach Landeslisten in Baden-Württemberg gewählte Bewerberinnen und Bewerber 2013
Partei Bewerberin/Bewerber Listenplatz
CDU Heinz Wiese 11
CDU Gabriele Schmidt 13
CDU Nina Warken 14
CDU Margaret Horb 15
CDU Dr. Peter Hinz 16
     
SPD Gernot Erler 1
SPD Katja Madt 2
SPD Christian Lange 3
SPD Hildegard Mattheis 4
SPD Rainer Arnold 5
SPD Ute Vogt 6
SPD Lothar Binding 7
SPD Elvira Drobinski-Weiß 8
SPD Martin Gerster 9
SPD Rita Schwarzelühr-Sutter 10
SPD Josip Juratovic 11
SPD Gabriele Katzmarek 12
SPD Dr. Lars Castellucci 13
SPD Annette Sawade 14
SPD Stefan Rebmann 15
SPD Heike Baehrens 16
SPD Dr. Marin Rosemann 17
SPD Saskia Esken 18
SPD Dr. Johannes Fechner 19
SPD Dr. Dorothee Schlegel 20
   
GRÜNE Kerstin Andreae 1
GRÜNE Cem Özdemir 2
GRÜNE Sylvia Kotting-Uhl 3
GRÜNE Dr. Gerhard Schick 4
GRÜNE Agnes Brugger 5
GRÜNE Christian Kühn 6
GRÜNE Beate Müller-Gemmeke 7
GRÜNE Harald Ebner 8
GRÜNE Dr. Franziska Brantner 9
GRÜNE Matthias Gastel 10
     
Die Linke. Michael Schlecht 1
Die Linke. Heike Hänsel 2
Die Linke. Karin Binder 3
Die Linke. Richard Pitterle 4
Die Linke. Annette Groth 5

Direktmandate in Baden-Württemberg

Zuletzt hatte die CDU bei der Bundestagswahl 1994 in Baden-Württemberg alle Direktmandate errungen. Dies ist ihr nun 2013 wieder gelungen - alle 38 Direktmandate gingen an die CDU.

1998 eroberte die SPD elf von 37 Wahlkreisen: Stuttgart II, Esslingen, Neckar-Zaber, Karlsruhe-Stadt, Heidelberg, Mannheim I und II, Pforzheim, Freiburg, Lörrach-Müllheim und Tübingen.
Bei der Bundestagswahl 2002  erzielte die CDU wieder deutlich mehr Direktmandate und kam auf 30 der insgesamt 37 Direktmandate.
Bei der Bundestagswahl 2005 gingen von den 37 Direktmandaten in Baden-Württemberg 33 an die CDU und 4 an die SPD.
Bei der Bundestagswahl 2009 hatte Baden-Württemberg 38 Direktmandate zu vergeben, 37 davon gingen an die CDU und ein Mandat an die SPD.

Nach oben

Cookieeinstellungen
X

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen auf unseren Websites Cookies. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, eine komfortable Nutzung diese Website zu ermöglichen. Einige Cookies werden ggf. für den Abruf eingebetteter Dienste und Inhalte Dritter (z.B. YouTube) von den jeweiligen Anbietern vorausgesetzt und von diesen gesetzt. Gegebenenfalls werden in diesen Fällen auch personenbezogene Informationen an Dritte übertragen. Bitte entscheiden Sie, welche Kategorien Sie zulassen möchten.