Wer wählt wen?

Statistiken zu Wahlverhalten und Wahlbeteiligung

Wahlbeteiligung

Welche Partei wurde eher von Frauen, welche eher von Männern gewählt?

Die Sozialdemokraten schneiden bei Wählerinnen besser ab als bei Wählern. Auch Grüne und BSW können mehr weibliche Stimmen verbuchen. Besonders deutlich wird der Unterschied bei der Linken, die mit elf Prozent unter Frauen vier Prozentpunkte mehr gesammelt hat als unter Männern (sieben Prozent). Männer scheinen hingegen eher zu konservativen und rechten Parteien zu tendieren. Union und FDP stehen bei männlichen Wählern besser da. Deutlich wird der Unterschied bei der AfD, die unter Wählern auf 24 Prozent kommt im Gegensatz zu 18 Prozent bei Frauen.

Im Vergleich zur letzten Wahl sind vor allem die Unterschiede bei Union und der Linken hervorzuheben. 2021 wählten fünf Prozent der Wähler und fünf Prozent der Wählerinnen die Linke. Es gab also keinen Unterschied beim Geschlecht. Ebenso auch bei der Union, die vor vier Jahren bei Frauen und Männern je bei 24 Prozent lag.

Wie wählten junge Menschen?

Die stärkste Partei bei jungen Wähler:innen ist die Linke, die mit 25 Prozent in dieser Altersgruppe sehr deutlich über ihrem Gesamtergebnis liegt. Zweitstärkste Kraft ist die AfD mit 21 Prozent, wobei dies ihrem Gesamtergebnis entspricht. Anders als 2021 konnten weder Grüne noch FDP bei jungen Wähler:innen punkten. Beide verzeichnen herbe Verluste von minus 13 Prozentpunkte (Grüne) und minus 16 Prozentpunkte (FDP). Die Liberalen hatten 2021 im Wahlkampf erfolgreich junge Wähler:innen angesprochen. Bei dieser Wahl scheint das vor allem der Linken gelungen zu sein.

Die Verteilung der Stimmen bei den Erstwählenden ist sehr ähnlich. Die Gruppe setzt sich größtenteils aus jungen Wähler:innen zusammen, die seit der letzten Wahl 18 wurden. Weiterhin gehören aber auch Personen zu den Erstwählenden, die seit der letzten Wahl die Deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben. Unterschiede zwischen den zwei Gruppen gibt es beim Ergebnis von SPD und Union. Beide liegen bei den Erstwählenden gleich auf. Die Union schneidet bei den jungen Wähler:innen und bei Erstwählenden mit zwölf bzw. 14 Prozent deutlich schwächer als in ihrem Gesamtergebnis ab.

Diese Verluste bei jungen Wähler:innen kann die Union durch gute Ergebnisse bei älteren Wähler:innen ausgleichen. Die über 60-Jährigen machen gut vierzig Prozent der Wahlberechtigten aus. In der folgenden Grafik wird das Wahlverhalten nach Alter im Vergleich jünger und älter als 60 Jahre angezeigt. Bei den älteren Wähler:innen punktet nicht nur die Union. Die SDP ist in dieser Wähler:innengruppe die zweitstärkste Kraft mit 23 Prozent. Die AfD kommt hingegen auf 15 Prozent, also sechs Prozentpunkte weniger als in ihrem Gesamtergebnis. Auch Grüne und Linke können unter älteren Wähler:innen weniger punkten.

Wählerwanderungen

Die Bundestagswahl 2025 brachte deutliche Verschiebungen mit sich.  Welche Parteien zählen zu den Wahlsiegern und konnten von anderen Parteien Wähler:innen hinzugewinnen? Wer hat wieviel Stimmen an welche Partei verloren? Ein Überblick über die Wählerwanderungen.
 

  • SPD

    Von den 11,9 Millionen Stimmen, die 2021 noch die SPD gewählt hatten, blieben den Sozialdemokraten bei der Wahl 2025 nur noch 8,1 Millionen Stimmen. Dies entspricht einem deutlichen Wählerschwund von 3,8 Millionen. Die meisten Stimmen hat die SPD mit 1.760.000 an die Unionsparteien verloren. 720.000 Stimmen verlor die SPD an die AfD, 560.000 an die Linken, 440.000 an das BSW und 100.000 an die Grünen.

    Lediglich 250.000 bisherige Nichtwähler:innen haben sich entschieden, ihre Zweitstimme diesmal an die SPD zu vergeben, außerdem sind noch 100.000 Stimmen von der FDP zur SPD gewandert.

  • CDU/CSU

    Haben 2021 noch rund 11,2 Millionen Wahlberechtigte die Union gewählt, waren es 2025 nun rund 14,2 Millionen, die der CDU und CSU ihr Vertrauen schenkten. Die Unionsparteien gewannen somit 3 Millionen Stimmen von anderen Parteien hinzu, und dies insbesondere von mit der Ampelkoalition unzufriedenen Wählerinnen und Wählern. Den größten Anteil erhielt die Union mit 1.760.000 Millionen Stimmen von ehemaligen SPD-Wählenden. Ebenso konnte die Union relativ viele Stimmen von der FDP hinzugewinnen, 1.350.000 Millionen wechselten von den Freien Demokraten zu CDU und CSU. Von der Grünen erhielt die Union 460.000 Stimmen. Außerdem erhielt die Union von bisherigen Nichtwähler:innen 900.000 Stimmen.

    Auf der anderen Seite sind 1 Million ehemalige Unionswähler:innen zur AfD gewechselt, 220.000 zum BSW und 70.000 zu den Linken.

  • Grüne

    6,8 Millionen Menschen hatten 2021 noch die Grünen gewählt. Davon verblieben bei der Wahl 2025 nun noch rund 5,8 Millionen. Mit 700.000 verloren die Grünen die meisten Stimmen an die Linken, 460.000 gingen an die Union, 150.000 an das BSW und 100.000 an die AfD. 
    Auf der anderen Seite wanderten 140.000 ehemalige FDP-Wähler:innen zu den Grünen, ferner 100.000 von der SPD. Zudem kamen 110.000 Nicht:wählerinnnen hinzu.

  • FDP

    5,3 Millionen Wahlberechtigte hatten 2021 noch die FDP gewählt. Bei der Wahl 2025 haben sich nur noch rund 2,2 Millionen Menschen für die FDP entschieden, somit hat sich der Stimmanteil mehr als halbiert. Mit 1.350.000 verlor die FDP die meisten Stimmen an die Union, 890.000 gingen an die AfD, 260.000 an das BSW, 140.000 an die Grünen, 120.000 an die SPD, 100.000 an die Linken, und 40.000 an die Gruppe der Nichtwähler:innen.

  • AfD

    Waren es 2021 noch rund 4,8 Millionen Wahlberechtigte, die sich für die AfD entschieden hatten, gaben nun bei der Wahl 2025 rund 10,3 Millionen Menschen ihre Zweitstimme der AfD. Damit hat die Partei einen deutlichen Zuwachs erfahren und konnte ihren Stimmanteil verdoppeln. Bemerkenswert ist, dass die AfD den größten Zugewinn von der Gruppe der bisherigen Nichtwähler:innen verzeichnen konnte: 1.810.000 Menschen konnte die AfD neu mobilisieren. 1.010.000 Wahlberechtigte wechselten ferner von den Unionsparteien zu den Alternativen für Deutschland, 720.000 von der SPD, 110.000 von den Linken und 100.000 von den Grünen. Somit ist es der AfD gelungen, von allen größeren Parteien Stimmen abzuwerben. 

    Abwanderungen von der AfD zu anderen Parteien gab es lediglich zum neuen Bündnis Sahra Wagenknecht, 60.000 ehemalige AfD-Wähler:innen gaben ihre Zweitstimme nun dem BSW.

  • Die Linke

    Waren es 2021 nur rund 2,3 Millionen Menschen, die ihre Zweitstimme der Linken gaben, konnte die Partei 2025 nun rund 4,4 Wahlberechtige mobilisieren und ihren Stimmanteil nahezu verdoppeln. Die Linke erhielt 700.000 Stimmen von bisherigen Grünen-Wähler:innen, 560.000 Stimmen von der SPD, 290.000 von der den bisherigen Nichtwähler:innen, 100.000 Stimmen von der FDP und 70.000 von der Union.
    Abgewandert von den Linken an das BSW sind 350.000, außerdem verloren die Linken 110.000 an die AfD.

  • BSW

    Das erst 2024 gegründete neue Bündnis Sahra Wagenknecht trat zum ersten Mal bei der Bundestagswahl an und musste auf ausreichend Zugewinne hoffen, um die 5-Prozent-Hürde zu erreichen. Die letztendlich erzielten knapp 2,5 Millionen Stimmen reichten nicht ganz aus für den Einzug in den Bundestag. 440.000 ehemalige SPD-Wähler:innen hatten dieses Mal ihre Zweitstimme an das BSW vergeben. Außerdem konnte das BSW 400.000 Neuwählerinnen und Neuwähler mobilisieren. Ferner erhielt es 350.000 von den Linken, 260.000 von der FDP, 220 von der Union, 150.000 von den Grünen und 60.000 von der AfD.

Wie haben die Bundesländer gewählt?

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