Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD
für die 21. Legislaturperiode

„Verantwortung für Deutschland“ heißt das 146 Seiten lange Dokument, in dem Union und SPD die Vorhaben für ihre gemeinsame Regierung skizziert haben. In dem Titel zeigt sich auch das Zustandekommen der Regierung: Denn nach der Bundestagswahl 2025 gab es keine andere realistische Regierungskonstellation als schwarz-rot – vorausgesetzt, alle Parteien hielten an ihren Beschlüssen fest, nicht mit der AfD zu koalieren. Unter diesem Eindruck entschieden sich die drei Parteien CDU, CSU und SPD zur Zusammenarbeit.
In sechs Überkapiteln mit zahlreichen Unterthemen bespricht der Koalitionsvertrag die verschiedenen Themenfelder – angefangen bei der Wirtschaft, über das Thema Finanzen hin zu Sicherheit, gesellschaftlichem Zusammenhalt und Außenpolitik. Im letzten Kapitel, das nur noch vier Seiten umfasst, regeln die Parteien ihre Zusammenarbeit und teilen die Ressorts untereinander auf.
Was sich in dem Koalitionsvertrag auch findet sind die neuen Rahmenbedingungen, unter denen die Union-SPD-Koalition arbeiten kann. Denn nach der Bundestagswahl, aber noch vor der Konstitution des neuen Bundestags, beschloss der alte Bundestag mit den Stimmen von SPD, CDU/CSU und Grünen noch wichtige Verfassungsänderungen: Zum einen ermöglichten die Abgeordneten ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Investitionen in die Infrastruktur und in den Klimaschutz, zum anderen nahmen sie Verteidigungsausgaben ab einer bestimmten Höhe von den Regeln der Schuldenbremse aus. Somit ergeben sich in einigen Bereichen große Spielräume für die neue Koalition, die Vorgängerregierungen so nicht hatten.
Koalitionsvertrag „Verantwortung für Deutschland“
Zur Website „Koalitionsvertrag 2025“, herausgegeben von CDU, CSU und SPD
Der Koalitionsvertrag als PDF zum Download.
Im Folgenden stellen wir die Aussagen des Koalitionsvertrags nach Themen gegliedert vor.
Wirtschaft
Wirtschaft

Entbürokratisierung
Die Koalition nimmt sich vor, die Bürokratiekosten für die Wirtschaft um 25 Prozent zu reduzieren und den Erfüllungsaufwand für Unternehmen, Bürger und Verwaltung um mindestens zehn Prozent zu senken.
Investitionsoffensive und Deutschlandfonds
Ein neu eingerichteter Deutschlandfonds soll als Dachfonds Finanzierungslücken im Bereich des Wachstums- und Innovationskapitals schließen. Der Investmentfokus liegt dabei in Deutschland.
Besonderer Fokus auf den Schlüsselindustrien
Die Regierungsparteien formulieren im Koalitionsvertrag ein „klares Bekenntnis zum Automobilstandort Deutschland“ und setzen auf „Technologieoffenheit“.
Unterstützung für neue Freihandelsabkommen auf EU-Ebene
Auf EU-Ebene möchte sich die Schwarz-Rote Regierung für den Abschluss weiterer Handels- und Investitionsabkommen einsetzen und hat insbesondere Indien, Australien und die ASEAN-Staaten im Blick.
Steuern & Finanzen

Steuererleichterungen für die Wirtschaft
Von Steuererleichterungen erhofft sich die Koalition neuen Schwung für die Wirtschaft.
Entlastungen für Arbeitnehmer
Im Koalitionsvertrag formulieren Union und SPD ihre Absicht, die Einkommenssteuer für kleine und mittlere Einkommen zur Mitte der Legislaturperiode zu senken. Neben einer Erhöhung der Pendlerpauschale sollen zudem Überstundenzuschläge von der Steuer befreit werden.
Sondervermögen, Reform der Schuldenbremse und Haushaltskonsolidierung
Das sog. Sondervermögen Infrastruktur in Höhe von bis zu 500 Milliarden Euro wurde von den Regierungsparteien bereits vor der Fertigstellung des Koalitionsvertrages in die Wege geleitet. Mit dem Sondervermögen sollen insbesondere der Gesundheits- und Bildungsbereich, sowie die Sanierung von Schieneninfrastruktur und Brücken finanziert werden.
Finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen soll gestärkt werden
Ein zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu vereinbarendes „Zukunftspaket“ soll die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen verbessern. Jenseits von Förderprogrammen sollen zusätzliche Einnahmen der Kommunen verstetigt werden.
Energie

Strompreis-Paket soll Energiekosten senken
Wirtschaft und Verbraucher sollen über eine Senkung der Stromsteuer entlastet werden. Eine Reduzierung der Netzentgelte und die Abschaffung der Gasspeicherumlage sollen ebenfalls zu niedrigen Strompreisen beitragen. Für energieintensive Wirtschaftsbranchen plant die Koalition zusätzliche Entlastungen.
Ausbau von Erneuerbaren Energien und des Wasserstoffnetzes
Schwarz-Rot bekennt sich zum Ausbau Erneuerbarer Energien und möchte, dass Wirtschaft und Verbraucher u.a. durch Entbürokratisierung, Mieterstrom- und Bürgerenergieprojekte oder Energy-Sharing zu Mitgestaltern der Energiewende werden.
Einsatz von CO²-Speichertechnologien
Den Einsatz von Technologien zur Abschneidung, Speicherung und Wiedernutzung von CO² möchte die Koalition insbesondere für Gaskraftwerke und Bereiche des Industriesektors ermöglichen, wo Emissionen schwer zu vermeiden seien. Diese Technologien sollen den Ausbau der Erneuerbaren Energien als „unerlässliches Instrument“ für das Ziel der Klimaneutralität begleiten.
Es bleibt beim Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2038
Am geplanten Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2038 hält die Koalition fest. Um den Ausstieg für die betroffenen Regionen sozial abzufedern, werden Strukturstärkungsmittel bereitgestellt.
Wohnen

Entbürokratisierungsoffensive für Wohnungsbau und Eigentumsbildung
Baugenehmigungen und Planungsverfahren sollen nach dem Willen der Koalition vereinfacht und beschleunigt werden. Eine Investitions-, Steuerentlastungs- und Entbürokratisierungsoffensive soll den Wohnungsbau und die Wohneigentumsbildung ankurbeln.
Verlängerung der Mietpreisbremse in angespannten Wohnungsmärkten
Die Mietpreisbremse soll in angespannten Wohnungsmärkten für vier Jahre verlängert werden. Bis Ende 2026 soll zudem eine Expertengruppe mit Mieter- und Vermieterorganisationen eine Reform zur Präzisierung der Mietwuchervorschrift vorbereiten. In angespannten Wohnungsmärkten sollen Indexmieten, möblierte und Kurzzeitvermietungen zusätzlich reguliert werden. Darüber hinaus sind steuerliche Anreize für Vermieter vorgesehen, die Wohnraum zu günstigen Preisen vermieten.
Arbeit & Soziales
Arbeit

Sozialstaatsreform und Entbürokratisierung
Mit dem Auftrag zur Modernisierung und Entbürokratisierung soll eine Kommission gemeinsam mit Ländern und Kommunen bis zum vierten Quartal 2025 Empfehlungen für Rechtsvereinfachungen, mehr Transparenz und die Zusammenlegung von Sozialleistungen erarbeiten. Angestrebt werden bürgerfreundliche Leistungen aus einer Hand.
Härtere Sanktionen für Menschen ohne Arbeit
Das bisherige Bürgergeldsystem soll nach dem Willen der Koalition zu einer Grundsicherung für Arbeitssuchende werden. Das Ziel: Es sollen mehr Menschen in Arbeit vermittelt werden.
Anreize für Mehrarbeit und Abschaffung der täglichen Arbeitszeitbegrenzung
Die bisherige Begrenzung der täglich erlaubten maximalen Arbeitszeit möchte die Koalition abschaffen und durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ersetzen. Zugleich sollen gesetzliche Regelungen geschaffen werden, um Einkommen aus Überstunden von der Besteuerung zu befreien.
Erhöhung des Mindestlohns möglich
Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Mindestlohns, soll sich die Mindestlohnkommission im Rahmen einer Gesamtabwägung an der Tarifentwicklung und an 60 Prozent des Bruttomedianlohns von Vollzeitbeschäftigten als Richtgröße orientieren. Bis 2026 sei ein Mindestlohn von 15 Euro möglich. Der gesetzliche Mindestlohn soll einen Beitrag zur Kaufkraft und Binnennachfrage leisten.
Familie

Entlastungen für Familien
Neben dem Bekenntnis zum Ausbau der Ganztagesbetreuung, möchte die Koalition beim Elterngeld die Einkommensgrenze, sowie Mindest- und Höchstbetrag anheben. Alle Kinder mit Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket sollen zudem kostenlose Mittagsessen in Kita und Schule erhalten.
Verpflichtende Sprach- und Entwicklungstests für Vierjährige
Für alle Vierjährigen plant die Koalition die verpflichtende Teilnahme an einer Diagnostik des Sprach- und Entwicklungsstands. Im Sinne der Chancengerechtigkeit sollen Kinder ggf. verpflichtende Fördermaßnahmen erhalten. Auch zusätzliche Förderungen für Sprach-Kitas und Startchancen-Kitas sind geplant.
Rente

Stabile Renten – dauerhaft bei mindestens 48 Prozent
Das Rentenniveau möchte die Regierungskoalition gesetzlich bei 48 Prozent bis zum Jahr 2031 absichern. Dafür ggf. notwendige Mehrausgaben sollen mit Steuermitteln ausgeglichen werden. Für 2029 ist darüber hinaus eine Evaluation vorgesehen.
Anreize für freiwilliges längeres Arbeiten
Ein abschlagsfreier Renteneintritt soll auch künftig nach 45 Beitragsjahren möglich sein. Gleichzeitig möchte Schwarz-Rot Anreize setzen, um längeres Arbeiten auch nach Erreichen des Renteneintrittsalters attraktiver zu machen. Das geplante Konzept der Aktivrente sieht vor, dass Menschen, die freiwillig länger arbeiten möchten bis zu 2.000€ Gehalt monatlich steuerbefreit erhalten.
Frühstart-Rente als zusätzliche Altersvorsorge
Als zusätzliches Instrument der Altersvorsorge plant die Koalition ab 2026 die Einführung einer Frühstart-Rente. Für jedes Kind vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr, das in Deutschland eine Bildungseinrichtung besucht, soll der Staat monatlich zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes und privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot einzahlen. Ab dem 18. Lebensjahr kann das Depot selbständig weiter angespart werden.
Gesundheit

Beiträge für gesetzliche Krankenversicherung sollen langfristig stabilisiert werden
Die Koalition nimmt sich vor, eine weitere Belastung der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler der gesetzlichen Krankenkassen zu vermeiden. Die steigende Ausgabendynamik soll gestoppt werden und strukturelle Lücken zwischen Ausgaben und Einnahmen geschlossen werden. Zugleich soll eine hohe Qualität der Leistungen sichergestellt werden. Eine Kommission aus Experten und Sozialpartnern soll zur Umsetzung dieses Vorhabens bis 2027 konkrete Maßnahmen erarbeiten.
Pflegereform soll Finanzierung sicherstellen
Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe soll unter Einbeziehung der kommunalen Spitzenverbände die Grundlage für eine Reform des Finanzierungsmodells der Pflegeversicherung erarbeiten.
Schnellere Terminvergabe, Digitalisierung und Bürokratieabbau
Union und SPD haben sich auf einen Bürokratieabbau im Gesundheitswesen verständigt. Die Digitalisierung soll wie im Falle der elektronischen Patientenakte weiter vorangetrieben werden. Außerdem soll künftig eine schnellere Terminvergabe bei Fachärzten ermöglicht werden.
Klima und Mobilität
Klima und Umwelt

Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen
Die Koalition möchte „Klimaschutz, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und soziale Ausgewogenheit zusammenbringen.“ Deutschland soll als Industrienation bis 2045 klimaneutral werden. Als Maßnahme wird im Koalitionsvertrag eine Ausweitung des CO²-Zertifikatehandels benannt.
Schonender Umgang mit Rohstoffen
Die Regierungsparteien formulieren das Ziel, den Primärrohstoffverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Heimische und europäische Ressourcen sollen außerdem effizienter genutzt, Rohstoffimporte diversifiziert werden. Mit Blick auf die Kreislaufwirtschaftsstrategie spricht man sich für eine pragmatische Umsetzung aus.
Europäisch koordinierten Strategie
Was die Umstellung der industriellen Produktion auf klimafreundliche Verfahren anbelangt, soll es laut SPD eine europäische koordinierte Strategie für die wichtigsten Schlüsselbranchen geben.
Mobilität

Schienennetz und Straßen sollen saniert werden
Die Schwarz-Rote Koalition möchte Finanzmittel zur Auflösung des Sanierungsstaus bei Straßen bereitstellen – insbesondere für Brücken und Tunnel. Auch das Schienennetz soll ertüchtigt werden – und zwar auf Haupt- und Nebenstrecken. Angedacht ist ein Eisenbahninfrastrukturfonds im Sinne einer verbindlichen Finanzierungszusage.
Bekenntnis zum Automobil − in Zukunft nach Möglichkeit klimaneutral
Im Koalitionsvertrag findet sich ein Bekenntnis zum Auto als wichtiges Fortbewegungsmittel. Den Führerscheinerwerb möchte die Koalition bezahlbarer machen und strebt an, dass Deutschland zum Leitmarkt für autonomes Fahren wird. Erklärtes Ziel ist die Klimaneutralität im Straßenverkehr – dazu beitragen sollen etwa Förderungen für Flottenumrüstungen auf klimaneutrale Busse im ÖPNV. Zudem sollen der Rad- und Fußverkehr gestärkt werden.
Deutschlandticket bleibt erhalten, soll aber teurer werden
Das Deutschlandticket soll über 2025 hinaus fortgeführt werden. Allerdings ist mit Preiserhöhungen zu rechnen. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: „Der Anteil der Nutzerfinanzierung wird ab 2029 schrittweise und sozialverträglich erhöht“.
Förderung der Luftfahrtindustrie
Die Regierungsparteien möchten die Erhöhung der Luftverkehrssteuer zurücknehmen und die Luftfahrtindustrie in Richtung „fairer Wettbewerb und Dekarbonisierung“ gestalten. Die internationale Anbindung deutscher Flughäfen soll verbessert werden.
Migration & Integration
Migration und Integration

Zurückdrängung „irregulärer Migration“
Nach dem Willen von Schwarz-Rot soll Migration stärker gesteuert und begrenzt werden. Freiwillige Aufnahmeprogramme möchte die Koalition beenden und das Ziel der Begrenzung von Migration in das Aufenthaltsgesetz aufnehmen.
Verstärkte Grenzkontrollen und Zurückweisungen an den Grenzen
Zur von der Regierung geplanten Asylwende gehören auch die Stärkung der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, sowie die vermehrte Durchführung von Grenzkontrollen und Zurückweisung von einreisewilligen Menschen an der Staatsgrenze.
Weniger Hürden für qualifizierte Fachkräfte
Trotz der geplanten Verschärfungen des Asylrechts soll Deutschland ein einwanderungsfreundliches Land bleiben. Insbesondere auf qualifizierte Einwanderung sei Deutschland angewiesen.
Integration soll vehementer eingefordert werden
Eine verpflichtende Integrationsvereinbarung soll künftig die Rechte und Pflichten eingewanderter Menschen festschreiben. Zu einer solchen Vereinbarung gehörten auch Schritte zur Arbeitsmarktintegration.
Außen- & Verteidigungspolitik
EU & Europa

Führungsrolle für Deutschland angestrebt
Mit „allen Möglichkeiten“ will die Koalition die Handlungsfähigkeit und strategische Souveränität der EU stärken. Mehr qualifizierten Mehrheitsentscheidungen sollen die Abstimmungsprozesse in der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik mit beschleunigen. Bei der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) soll Deutschland nach dem Willen von CDU/CSU und SPD eine Führungsrolle übernehmen.
Außenpolitik

Unterstützung für Ukraine, Zurückhaltung bei China
Ziel der Außenpolitik sei „die Bewahrung eines Friedens in Freiheit und Sicherheit“, heißt es im Koalitionsvertrag. Dazu werde man die Ukraine „umfassend unterstützen, so dass sie sich gegen den russischen Aggressor effektiv verteidigen und sich in Verhandlungen behaupten kann“.
Verteidigung

Ein „auf Freiwilligkeit basierender“ Wehrdienst
Die Koalition folgt laut Vertrag dem Grundsatz: „Wir wollen uns verteidigen können, um uns nicht verteidigen zu müssen.“ Deutschland und Europa müssten ihre Sicherheit „deutlich umfassender selbst gewährleisten“.
Innen- & Sicherheitspolitik
Kampf gegen Kriminalität

„Sicherheitsoffensive“ angekündigt
Eine „Zeitenwende in der Inneren Sicherheit“ und eine „Sicherheitsoffensive“ kündigen die Koalitionsparteien an. Dafür sollen die Sicherheits-, Zivil- und Katastrophenschutzbehörden gestärkt und mit neuen Befugnissen, Fähigkeiten und Personal versorgt werden, und zwar auch unter Verwendung der „neuen Finanzierungsinstrumente“.
Speicherung von IP-Adressen
IP-Adressen und Portnummern sollen laut Koalitionsvertrag künftig für drei Monate gespeichert werden. Eine solche Speicherung wird schon lange diskutiert, gilt aber als juristisch umstritten.
Kampf gegen Extremismus

Koalition kündigt „Entschlossenheit und Konsequenz“ an
„Allen verfassungsfeindlichen Bestrebungen und jedweder Gewalt“ will die Koalition mit „Entschlossenheit und Konsequenz“ entgegentreten. Dazu gehören der Kampf gegen rechtsextremistisches Gedankengut und Strukturen, zudem soll die „Task Force Islamismusprävention“ zu einem ständigen Gremium im Innenministerium weiterentwickelt werden.
Demokratie & Gesellschaft
Demokratie

Wahlrechtsreform wird überprüft
Die Wahlrechtsreform von 2023 will die Koalition mittels einer Kommission „evaluieren“. Ziel sei ein Wahlrecht, bei dem künftig alle Wahlkreissieger:innen in den Bundestag einziehen, die Zweitstimmenverhältnisse abgebildet sind und der Bundestag dennoch bei 630 Mandaten bleibt, heißt es im Koalitionsvertrag.
Gesellschaft

Kampf gegen Fake News und Wahlmanipulation
„Alltägliche Desinformation und Fake News“ sowie die „gezielte Einflussnahme auf Wahlen“ begreift die schwarz-rote Koalition als „ernste Bedrohungen“ für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Daher will sie „klare gesetzliche Vorgaben“, damit die staatsferne Medienaufsicht gegen Manipulationen „sowie Hass und Hetze“ vorgehen kann.
Kultur

Förderung für Kinos, Games und Musikwirtschaft
Die Kultur sei „das Fundament unserer Freiheit“, heißt es im Koalitionsvertrag. Unter anderem deshalb will die Koalition Kinos, Games und Musikwirtschaft fördern, im digitalen Musikmarkt bei der Entwicklung fairer und transparenter Vergütungsmodelle „mithelfen“ und im Urheberrecht für einen „fairen Ausgleich“ sorgen zwischen Kreativen, Wirtschaft und Nutzern.
Bildung & Forschung
(Vor-)schulische Bildung

Förderung für Kinder und für Schulgebäude
Mehr Grundschulkinder sollen lesen, schreiben und rechnen können, mehr Jugendliche die Schule mit einem Abschluss verlassen – dies sind die Kernpunkte im Koalitionsvertrag im Bildungsbereich.
Wissenschaft & Forschung

„Hightech-Agenda“ soll Innovationen fördern
Weil Bildung, Forschung und Innovation „der Schlüssel für die Zukunft unseres Landes“ seien, will die Koalition, dass Wirtschaft und Staat jährlich 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung stecken. Allerdings wird nicht klar, mit welchen Maßnahmen die Koalition dieses Ziel und insbesondere den Anteil aus der Wirtschaft konkret erreichen will.
Digitalisierung & KI
Digitalisierung

Digitalisierung zieht sich durch viele Themen
Der Drang zur Modernisierung hat im Koalitionsvertrag mit Macht Einzug gehalten. Ganze 188 Mal taucht „digital“ als Wort oder Wortbestandteil in dem Dokument auf. Der ganze Staat soll „digitaler und effizienter“ werden, heißt es schon in der Präambel.
Künstliche Intelligenz

KI als Schlüsseltechnologie
Künstliche Intelligenz ist laut dem Koalitionsvertrag eine der Schlüsseltechnologien, in denen Deutschland ein Spitzenstandort werden soll. Zudem kündigt die Koalition eine „KI-Offensive mit einem 100.000-GPU-Programm“ an. Dies bedeutet eine „KI-Gigafactory“ mit insgesamt 100.000 Hochleistungsprozessoren.